Motor/Steuergerät spielt verrückt

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Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon trikergrufti » Do 4. Mai 2017, 21:20

Für alle zum Mitlesen und Lernen.
Seit einiger Zeit suche ich mir den Wolf.
Motor hat gesponnen. Lief passabel in der Kaltstartphase. Ab Umschalten auf Normalbetrieb nur noch unruhig. Drohte immer wieder abzusterben. Grundeinstellung machen war unmöglich.
VAG-COM EKG zeigte völlig absurdes Lambdasignal. Dez-Wert war ständig niedrig (d.h. Spannung hoch) und oszillierte nicht wie sonst üblich.
Alle anderen Sensorwerte schienen ok.
Widerstand Sondenheizung gemessen. 4 Ohm im kalten Zustand, ok.
Lambdasonde getauscht. Half nicht.
Fehlermeldung blieb: Short to B+ D.h. vermutlich Sondensignalspannung viel zu hoch. Kurzer nach +12V?
Steckverbindungen und Kabelbaum geprüft. Alles ok.
Eigene Masseleitung verlegt von Sonden-Signalmasse (grau) zu Massepunkt. Keine Veränderung.
Signalleitung aufgetrennt direkt vor Pin 2 Steuergerät und provisorisch direkt mit Sondensignal verbunden, um Schluss zu Batterie-Plus irgendwo auszuschließen. Keine Veränderung.
Der Frust wuchs immer mehr. Fehlermeldung irreführend?
Voltmeter direkt an grau+schwarz der Sonde angeschlossen. (das hätte ich gleich machen sollen)
Und siehe da:
So lange nur Zündung an und Motor noch nicht angelassen war, wurde 0,44V angezeigt. Referenzspannung, ok.
Angelassen, Sondensignalspannung sprang hoch auf über 10V!!! Fehlermeldung doch richtig?
??? Laut Bosch erzeugt die Sonde doch nur 0,2...1V.
Steuergerät defekt? Ausgebaut und geöffnet.
Ergebnis s. Foto.
Genau in der Bildmitte sieht man einen Widerstand, den es zerbröselt hat.
Steckergehäuse direkt nebendran zeigt Hitzespuren. (die Spurensuche von der Kripo würde jetzt vielleicht von Schmauchspuren reden ... )
Die große Frage: welchen Wert hat der Widerstand? Wer weiß es? Die Farbringe sind nicht mehr lesbar.
Ob er der Verursacher ist? Liegt er in der Beschaltung für den Eingang des Lambdasignals?
Oh man, drückt mir die Daumen.
Dreirädrige Grüße
trikergrufti
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Defekter_Widerstand.jpg
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon trikergrufti » Fr 5. Mai 2017, 16:04

Durch Vergleich mit Manfreds Steuergeräte-Fotos hier:
http://www.1600i.de/1600i-diagnose/steu ... 2-B-AA.jpg
es müsste orange orange schwarz gold braun sein.
Ergibt bei Metallschicht-Widerstand 33 Ohm 1% Genauigkeit.
Soweit so gut.
Bleibt noch die Frage offen, warum ist der überhaupt so heiß geworden?
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon Red1600i » Fr 5. Mai 2017, 17:44

Es wäre möglich, dass dieser 33 Ohm Widerstand die Ausgleichverbindung zwischen Masse-Sensorik zu Masse-Aktuator darstellt. Es gibt Kabelbäume, die diese Verbindung haben und andere nicht. Dann brennt bei einem Fehler wie Überstrom das Steuergerät ab.

Man müßte mal die Pins abzählen, was mit dem Widerstand verbunden ist, dann wüßte man's... und ob's wiederkommen wird.
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon trikergrufti » Fr 5. Mai 2017, 20:21

Genau dieses möglicherweise Wiederkommen macht mir Gedanken.
Mit Schaltplan - von 1998 ... - wüsste man mehr.
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon trikergrufti » Fr 5. Mai 2017, 20:23

Weil der bei all den Tests zu fett lief, ist da vermutlich Benzin im Öl.
Ölwechsel machen vor größerer Testfahrt?
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon Hubertus » Sa 6. Mai 2017, 06:09

Moin,
es gibt doch den Hinweis, wenn ein E Steuergerät mit alten Kabelbaum betrieben wird das die Steckerbelegung am Motorkabelbaum ( Trenndose ) geändert werden muss.

Hast du ein E Steuergerät drin ?

Wäre das eine möglichkeit ? Es ging dabei um geänderte Masse.
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon Red1600i » Sa 6. Mai 2017, 09:53

Genau letzteres meinte ich...
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon trikergrufti » Sa 6. Mai 2017, 17:07

Nein, habe B-Steuergerät.
Außerdem geht da eine Leitung vom Massepunkt des Fahrzeugs zu Pin 13 des Steuergeräts = ok

Übrigens Erkenntnis nebenbei:
auch 4-polige Lambdasonden haben entgegen der Erwartung Verbindung Signalmasse (grau) zum Gehäuse der Sonde und damit über das Gewinde zur Fahrzeugmasse.
Habe da aber nicht 0,x sondern knapp 2 Ohm Widerstand gemessen. Kann aber Messfehler des billigen Multimeters sein.
D.h. das B-Steuergerät "sieht" das wie eine 3-polige Sonde.
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon Hubertus » Sa 6. Mai 2017, 18:07

vierpolige Lambdasonden haben eine separate Masse, weil somit sichergestellt ist ,dass Masse anliegt.

Die Masse über den Auspuff hat Mexiko nicht mehr getraut.
Aussedem wurde mit der Externen Masse eine Potenzialverschiebung verhindert, damit die Lambdaregelung ein besseres Sprungverhalten zur Gemischbildung ans Motormanagement liefern kann.

Bei schlechter Auspuffmasse wurde das Masse Potenzial verschoben, was heisst, in der Steuergerät Elektronik wurde Mangels Masse diese von anderen Bereichen gezogen.

Mit dem Ergebnis, diese Massewege wurden überlastet und brannten durch .....

Das soll mit dem vierten Sondenkabel verhindert werden.
Hubertus
 
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Re: Motor/Steuergerät spielt verrückt

Beitragvon trikergrufti » Sa 6. Mai 2017, 20:30

Also ich hatte vorher schon mal die graue Ader mit Masse verbunden. Da änderte sich nix. Vielleicht war es da auch schon zu spät.
Zur Info: Im Boom-Trike Kabelbaum ist nur einseitig auf der Sondenseite grau mit der Abschirmung der Sondensignalleitung verbunden.
Im Steuergerätestecker ist diese Abschirmung nicht angeschlossen. Vielleicht damit darüber keine Ströme fließen?
Ist das bei Käfers auch so?
Ihr seht schon, knifflige Sache.

Wenn ich neuen Widerstand drin habe (bekomme ich erst am Dienstag) werde ich provisorisch nochmals grau mit dem Massepunkt neben dem Steuergerät verbinden, VAG-COM anschmeißen, warten bis es in Normalbetrieb umschaltet und dann mal kurzzeitig die provisorische Masse-Leitung abziehen.
Vielleicht bei offenem Steuergerät - damit ich sehe, wenn es Rauchzeichen gibt ...
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