Welche Lagerschalen?

Please use this topic for technical questions only
Bitte benutze dieses Forum nur für technische Fragen

Welche Lagerschalen?

Beitragvon A.M.schrauben » So 8. Jun 2014, 20:22

Hallo,

mein Motor tropft aus allen Löchern und ich möchte ihn nun komplett neu abdichten.
Meine Frage ist nun, was ich denn alles brauche damit er danach mal gescheit dicht ist und was sich lohnt zu machen???
- Motordichtsatz
- Schraubensatz
-neue Stößelhülsen
waren jetzt mal meine erste Ideen und wenn ich den Motor dann auseinander hab, empfiehlt es sich doch bestimmt neue Lager einzubauen und genau das ist mein Problem!!!! :?
Welche Lagerschalen brauch ich denn für den 1600i Motor Baujahr 1996? Der Motor wurde noch nie geöffnet, Kurbelwelle hat eigentlich auch kein Spiel.
Auf Hoffmann-Speedster gibt es unendliche viele Lagerschalen und ich ich weiß einfach nicht welche!

http://de.hoffmann-speedster.com/kaefer ... anbauteile

Danke schonmal im voraus
A.M.schrauben
 
Beiträge: 28
Registriert: Di 5. Feb 2013, 22:56

Re: Welche Lagerschalen?

Beitragvon Red1600i » Mo 9. Jun 2014, 07:53

Die ganz normalen Schalen wie alle anderen 1200-1600er auch. Dreimal das Nullmaß... wenn das Gehäuse noch ok ist. Da ist das Axiallager das Risikoteil, dessen Lagerstuhl läuft gerne aus.
Red1600i
 
Beiträge: 1029
Registriert: Di 26. Jul 2011, 17:46

Re: Welche Lagerschalen?

Beitragvon A.M.schrauben » Mo 9. Jun 2014, 10:44

Ok, das ist schonmal gut!
Axialspiel habe ich keins, hab an der Riemenscheibe versucht vor und zurück zuziehen, kein Spiel.
Was könntest du mir noch empfehlen zu wechseln bzw. was brauch ich denn noch?
Der Motor hat jetzt 95.000km.

Welche größe hat denn die Kupplung?
Kann man den Dichtring bei der Getriebeeingangswelle im eingebauten Zustand wechseln?
Muss man die Motorgehäusehälften plandrehen bevor man sie wieder zusammen baut?

Danke für die schnelle Antwort!
A.M.schrauben
 
Beiträge: 28
Registriert: Di 5. Feb 2013, 22:56

Re: Welche Lagerschalen?

Beitragvon Red1600i » Mo 9. Jun 2014, 12:10

Der 1600i hat eine 200mm Kupplung. Wenn da nichts passiert ist, einfach nur die Reibscheibe ersetzen, die ist sehr preiswert. So 25-30 Euro. Check's an den Nieten, da sieht man, ob sie verschlissen ist.

Das Ausrücklager würde ich machen, das war bei mir schon mit 20tkm laut.

Den Richtring kriegt man raus, aber du musst dir eine Einpresshülse bauen, geht nicht toll rein und raus. Aber der ist selten undicht... sicher, dass es Getriebeöl ist? Wenn's übel stinkt, dann ja.

Die Gehäusehälften werden nur gereinigt, sonst nichts. Der Lagersitz des Axiallagers ist genauestens zu prüfen, der Sitz kann einlaufen... und er tut es auch.
Red1600i
 
Beiträge: 1029
Registriert: Di 26. Jul 2011, 17:46

Re: Welche Lagerschalen?

Beitragvon A.M.schrauben » Mo 9. Jun 2014, 17:45

Ja Reibscheibe hat eigentlich noch 2mm Material drauf bis zu den Nieten.
Ich habe bereits einmal den Simmerring an der Kurbelwelle gewechselt und jetzt ölt es nur noch so, dass sich nur ein Tropfen unter dem Loch zwischen Getriebeglocke und Motor sammelt, der aber nicht auf den Boden tropft. Ein leichter Ölfilm war auch in der Getriebeglocke, der aber meiner Meinung nach nicht wirklich danach aussah direkt von der Getriebeeingangswelle zu kommen.

Also ich würde auch die Nockenwellenlager erneuern mit Axiallager oder meinst Du den Sitz, also die Aussparung im Motorgehäuse...müsste ich dann den Sitz ausspindeln lassen? -.-

Habe das Problem, dass ich die Motorüberholung in einer Woche durchziehen muss.
A.M.schrauben
 
Beiträge: 28
Registriert: Di 5. Feb 2013, 22:56

Re: Welche Lagerschalen?

Beitragvon Red1600i » Mo 9. Jun 2014, 20:39

Die Nockenwellen Lager einfach erneuern, es gibt da eigentlich eh nur eine Größe.

Es wird sehr oft davon gesprochen "Das Gehäuse neu zu spindeln". Es wird dann in aller Regel um eine Übermaßgröße für die Kurbelwelle größer gebohrt, dann braucht man aber auch dazu größere Übermaßhauptlager.
Beim Axiallager ist der Lagerstuhl genau 22,00 mm breit... und der läuft gerne ein und bildet eine Stufe im Magnesium. Es gibt Gehäuse, die dieses Problem kaum kennen ... erstaunlicherweise ist es der 1600i, der da ziemlich resistent ist. Sollte da doch eine Stufe passiert sein... dann muss gespindelt werden. Alles was man spüren kann, ist grenzwertig. Sollte es sich nur um ein paar Hundertstel handeln, kann man mit Loctite "Welle-Nabe" das Lager nach innen vorspannen und hoffen, dass es sich dann nicht mehr bewegt... das ist zwar Murks, der trotzdem relativ lange lebt. Man muss dann aber beim Einmessen des Axialspiels der Kurbelwelle ( 0,07 - 0,15mm) genau drauf gucken, dass man wirklich das Spiel im Lager erwischt und NICHT das Spiel Lager-Lagersitz... denn dann geht er ganz schnell fest mit Lagerschaden. Bei solchen Motoren unbedingt lieber auf größere Werte gehen... er läuft auch mit mehr als 0,15...

Öhmmm, das oben ist das Axiallager der Kurbelwelle, also der große Ring hinter dem Schwungrad.

Es gibt auch ein Axiallager der Nockenwelle, eine einzelne Schale mit Bund gleich hinter dem Zahnrad. Nö, das ist relativ harmlos, da passiert fast nie etwas... schon garnicht bei Serienmotoren.

Achja: der 1600i hat ein Guss Schwungrad. Die Ursache ist gerne die schlampige Bearbeitung des Rades an der Dichtfläche. Zieh die sauber ab, mach sie schön glatt. und einen neuen Gummi innen drin...
Red1600i
 
Beiträge: 1029
Registriert: Di 26. Jul 2011, 17:46

Re: Welche Lagerschalen?

Beitragvon A.M.schrauben » Di 10. Jun 2014, 18:44

Vielen Dank!!
Dann werde ich mich mal ans Schrauben machen!
Hab auch noch neue Kolben- und Ölabstreifringe bestellt,
Wenn er dann schon auseinander ist:)
Bis dann
A.M.schrauben
 
Beiträge: 28
Registriert: Di 5. Feb 2013, 22:56


Zurück zu TECHNICS - TECHNIK

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron