Hallo Michi,
du kannst in dieser Beziehung fast nicht vom Vergaser auf den 1600i Ableiten.
Da funktioniert das anderst, auch mit anderen Schwierigkeiten.
Das größte Problem beim 1600i ist der Leerlauf.
Und dessen Steuerung steckt in der Software des Steuergerätes.
Sobald der Motor warm ist, die Drosselklappe geschlossen ist und die Drehzahl im Leerlaufbereich ist, geht diese
in einen eigenen Bereich zur Leerlaufregelung. Dort wird der Leerlauf anhand der Last und der Drehzahl
über die Zündung und Einspritzung gesteuert.
Die Last wird durch den Unterdruck im Sammelrohr bestimmt.
Wird dieser geringer, geht das Steuergerät davon aus, dass jemand z.B. im Leerlauf spazieren fährt und regelt entsprechend nach.
Je schärfer eine Nockenwelle ist, desto geringer wird aber auch der Unterdruck im Sammelrohr, vor allem in Leerlauf. Auch die Kipphebleübersetzung hat hier natürlich einen großen Einfluss sowie die Größe der Ventile. Leider habe ich dazu von keinem bisher getesteten Motor Unterlagen bekommen.
Für das Steuergerät heißt dies Last und damit Einspritzung anreichern.
Leider habe ich bis jetzt keine Möglichkeit in diesen Regelkreis einzugreifen.
Wenn du hier schaust:
dann ist die hellblaue Linie der Wert für die Last, je höher desto geringer ist der Unterdruck.
Ein Serien 1600i liegt hier zwischen 80 und 90. Wenn dieser Wert über 120 ist, kommt man auch fast nicht mehr in die Grundeinstellung um z.B. die Zündung zu verstellen.
Wenn du dann Unten schaust, bei der blauen Linie. Das ist die Einspritzzeit. Diese liegt hier zwischen 9 und 10.
Ein Serien 1600i hat ca. 6-7. D.h. im Leerlauf ist die Einspritzzeit um ca. 30% ! überhöht. Das ist eigentlich viel zu viel.
Die weiße Linie ist das Lambdasondensignal. In diesem Fall regelt diese auch noch im Leerlauf. Das ist sehr positiv.
Die rote Linie ist die Zylinderkopftemperatur. In diesem Fall noch bei erträglichen ca. 140°, während der Fahrt oder bei höheren Drehzahlen im Stand wird das natürlich wesentlich besser gekühlt und die Temperatur sinkt.
Hier hast du ein Diagramm eines Motors der noch extremer ist:
Das Lastsignal im Leerlauf liegt bei 150, dadurch geht die Einspitzmenge nicht mehr unter 10. D.h. ca. 45 % zuviel.
Die Lambdasonde kann im Leerlauf nicht mehr regeln und verbleibt im fetten Bereich. Der unverbrannte Sprit (es wird ja im Leerlauf zuviel eingespritzt) wurde im Kat verbrannt, was zu einer entsprechenden Hitzentwicklung geführt hat.
Die Zylinderkopftemperatur im Stand ist hier hier jenseits von ca. 180°
Aber man sieht hier auch schön, das sobald sich die Drosselklappe öffnet (gelbe Linie), die Einspritzmenge sofort zurückgeht und der dann realen Last anpasst, dann funktioniert auch die Lambdaregelung wieder.
Das nächst ist die Drehzahlbegrenzung. D.h. ab ca. 5000 U/Min. ist Schluß
Da fängt aber eigentlich erst der Sinn und Zweck von schäferen Nocken an.
Dies werde ich evt. bis zum Sommer im Griff haben, dann geht da auch mehr.
Das Problem im Fall der Drehzahl ist, das im Moment noch bei ca. 5000 das Kennfeldende erreicht wird. D.h. danach erfolgt keine Änderung der Zündung und Einspritzung.
Kommen wir zum Letzten. Irgendwo zwischen 90 und 95 PS haben die Einspritzdüsen ihr Maximum, mehr Sprit können diese dann nicht mehr liefern. Alles andere bedeutet dann ein komplett neues Setup mit anderen Düsen.
Die Luftzufuhr über das Sammelrohr ist dann auch am Ende. D.h. auch dieses müsste dann überarbeitet werden.
Wenn du mit diesen Dingen leben kannst, kannst du im Prinzip auch fast jede Nockenwelle verbauen. Auserhalb des Leerlaufes funktioniert fast alles
Du kannst das natürlich mit einer frei programmierbaren Steuerung umgehen. Dann gibts in bezug auf Drehzahl usw. keine Einschränkungen mehr. Eigentlich ist alles "nur" eine Frage des Budgets.
Jetzt hör ich aber auf
Schönen Gruß
Manfred