VVA Einstellung // Nachlaufschalen

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VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Surfin'Bird » Fr 9. Aug 2013, 20:12

Hallo,

Ich musste heute wegen eines ausgeschlagenen Traggelenks zur TÜV Nachprüfung. Deshalb habe ich die letzten Tage die Achse zerlegt und 4 neue Traggelenke verbaut (die Spezial mit "erweitertem Weg"). Beim zerlegen der Achse ist mir aufgefallen, dass die Tragarme nicht wie erforderlich zusammenstehen (gedachtes Dreieck) sonder außeinander :shock: (Vorbesitzer, oh Vorbesitzer...) Ergo also keine Vorspannung auf den Federpaketen war. Das habe ich in diesem Zug behoben.

Durch diese Aktion sind allerdings 2 Dinge passiert: 1. Federung doppelt so hart als vorher; 2. Lenkrad geht nach Kurven nichtmehr in Mittenstellung und er läuft jeder Spurrinne nach. Habe mir dann heute morgen noch vor der Achsvermessung Nachlaufschalen verbaut, und die Sache mit den Spurrinnen ist jetzt besser, aber die Lenkung geht immernoch nicht in die Mittenstellung zurück. (Hat mit Nachlauf ja auch nichts zu tun soweit ich weiß). Außerdem habe ich seit dem Umbau eine deutlich schwerer gehende Lenkung, im Internet ist zu lesen, dass es von den Traggelenken kommen kann. Diese ließen sich auch im Neuzustand kaum bis garnicht von Hand bewegen. Wird das noch besser?
Hätte ich mich vorher schlau gemacht und eine bessere Qualität genommen, im Internet ist zu lesen das die "Spezial" Traggelenke eig. den selben Weg haben wie manch andere...

Ich frage mich seit dem Umbau jetzt ernsthaft, warum die Vorspannung überhaupt nötig ist. Vorher hatte ich eine super Lenkung, und durchgeschlagen hat er damit auch nie. Ich hab mir jetzt quasi mein Auto verschlimmbessert, obwohl ich nach Handbuch vorgegangen bin. :?

Falls jemand Tipps hat wäre ich sehr dankbar.

Grüße,
Marcel
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon spargelix » Sa 10. Aug 2013, 08:17

Der Nachlaufwinkel ist an den Rückstellkräften durchaus beteiligt.

Wenn sich durch die nun härtere Federung die "Ruhelage" geändert hat, ändert sich auch die Spur.

Aber zu den Nachlaufschalen: die brauchts doch erst bei extremer Tieferlegung.

Gib den neuen Gelenken noch ein wenig Zeit sich zu setzen, wenn die noch so stramm sind, ändern die ja nicht nur das Lenk-, sondern auch das Einfederverhalten.

Und im schlimmsten Fall sind die Dinger von Haus aus mangelhaft oder beim Einpressen kaputt gegangen.

Guckst Du hier:

http://bugfans.de/forum/bodengruppe/sch ... t6420.html

Gruß vom spargelix
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Red1600i » Sa 10. Aug 2013, 08:35

Erstmal hat sich die Qualität der Gelenke stark nach unten bewegt. Mittlerweile geizt man sogar an der Fettfüllung. Aber von Chinakrachern für 20 Öre oder weniger darf man nicht mehr verlangen... ein gutes TRW wie original liegt mittlerweile bei über 60 Euro.

Die Worte "Kerbe" und "Nut" am Gelenk und dem Lenker haben schon eine Bedeutung gehabt? Oder "Ausrichtung"?

Weil einfach bloß irgendwie reinpressen langt bei weitem nicht...

Mit den Shims... hast du das Lenkgetriebe neu ausgerichtet? Oder läßt man das so? Oder die Hardyscheibe an der Klemmung neu ausgerichtet?
Oder einfach Shims rein und fettich?
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon espresso » Sa 10. Aug 2013, 09:24

Hallo,

mit dem "Rauf- u.Runterlassen" der Vorderachse ändern sich jedesmal auch die Spurwerte; je nachdem ändert sich auch die Rückstellkraft in die Mittelllage. Wenn Du eine Fahrwerkseinstellung machen läßt, vergiß´nicht, die Lenkanschläge zu kontrollieren / nach Vorschrift korrigieren.

Was red1600i zum Schluß meinte, war: hast Du die Positions-Markierungen an Traghebel und Traggelenk beachtet und in Übereinstimmung gebracht ? Sonst läuft die Bewegungsnut quer oder schräg zum eigentlichen Weg des Gelenkzapfens -> schwergängig bis zum Blockieren bis zum Brechen des Zapfens oder Heraushebelns der Gelenkkugel aus der Kugelpfanne ist die Folge !

Die genannten Gelenke mit erweitertem Bewegungswinkel sind eigentlich ganz normale mit dem normalen Innenleben, nur die Nut ist weiter ausgefräst. Mit ein bißchen Arbeit kann man herausfinden, ob man die überhaupt braucht. Und ich kann mich nur red1600i anschließen: Traggelenke, die nicht von einem nahmhaften Hersteller vertrieben werden, sind m.E. schlechter vom Material her und halten auch wesentlich kürzer; man darf auch, wenn ich mich des Reparatur-Leitfadens richtig erinnere, nur 1x ein neues Gelenk in den Traghebel einpressen; dann muß die Bohrung 0.3mm aufgerieben werden -> damals gab es dann noch Übermaß-Gelenke, die 0.3mm grösser waren. Aber eigentlich haben die VW-Werkstätten immer den kompletten Traghebel getauscht, wenn das Gelenk Spiel hatte.

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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Surfin'Bird » So 11. Aug 2013, 23:30

Hallo,

danke schonmal für die Antworten.
Also die Kerben habe ich beachtet, stehen alle in Fahrtrichtung. Eingepresst haben wirs mit einer 40 Tonnen Presse, ähnlich wie im Leitfaden, also sollte eigentlich passen.
Die Geschichte mit der Billigqualität ist ärgerlich, die Traggelenke haben jetzt schon wieder deutliches Spiel, das merkt man wenn man am Rad rüttelt. Gefahren bin ich 150km seither!!! Also kann ich demnächst alles nochmal machen, suuper. Wie kann man nur so einen Schrott verkaufen.
Kann mir jemand einen Shop nennen, der qualitativ hochwertige Gelenke verkauft? (TRW oder SBS)

Martin, du hast mir die Frage bezüglich den Caster Shims vorweggenommen. Hatte im voraus im Internet und in Büchern geschaut, es findet sich nichts zum Einbau der Schalen. Dachte eigentlich, dass ich das Lenkgetriebe dazu lösen müsste, aber die Achse kam nach dem Lösen der 4 Schrauben schon von selbst nach vorne, deswegen habe ich es nicht gemacht. Ich muss da unbedingt nochmal schauen, aber sobald ich das Lenkgetriebe löse wird ja wieder eine Spurvermessung fällig, oder?

Unabhängig davon, war ich auch mit der Vermessung sehr unzufrieden. Meine Wunschwerte (aus Bodengruppentherapie) wurden schlichtweg ignoriert, es wurden die original VW Werte genommen. Dann ist mir aufgefallen, dass auf dem Ausdruck ein Sturz von -1,50 und -2,00 vorzufinden ist. Bin daraufhin nochmals hingefahren, es wurde mir dann gesagt, dass es ein Fehler vom System sein müsse und schon alles richtig eingestellt wurde. Außerdem war die Aussage, dass man das bei "alten Autos" nicht so eng sehen soll :o Dafür bezahlt man dann 80€...

Espresso, also das sind jetzt wahrscheinlich schon die dritten Gelenke in den Achsschenkeln, aber eigentlich sollten sich die Durchmesser doch kaum ändern oder? Wie ratsam ist es, neue Achsschenkel zu nehmen?

Momentan ist er vorne schon recht tief, man kommt mit der Hand grade noch zwischen Rad und Kotflügel. Werde ihn bei nächster Gelegenheit wieder einen Zahn höher Stellen. Außerdem muss ich den Stabi wieder montieren, momentan fahre ich noch ohne...
Das lenken/fahren macht momentan jedenfalls keinen Spaß, das muss ich unbedingt wieder ändern. Fragt sich nur wie.

Hier noch die Bilder von der Stellung der Arme:
Vorher: Bild

Nachher: Bild

Viele Grüße,

Marcel
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon espresso » Mo 12. Aug 2013, 07:32

Hallo,

manchmal wird einem ein Traggelenk-Spiel vorgetäuscht; dadurch, daß der Traghebel in seinen Lagerungen Spiel hat -> muß man genau hinschauen, am besten zu zweit prüfen -> einer wackelt, einer guckt. Meistens hat nicht das (äussere) Nadellager Spiel, sondern das innere Mehrstoff-Gleitlager. Der Grund ist mangelnde Schmierung, meistens aber unfachgemässe Montage der Traghebel (Montage, ohne die Hebel vom Achsschenkel zu lösen -> kommt dann leicht schräg, wird mit Hammer reingeklopft; dabei schiebt man unbemerkt die o.,g. Lager von Ihrem Lagersitz ins Achsrohr hinein und das Ende vom Traghebel steht ungelagert im Rohr).

Zum Einpressen / Verschleiß an der Bohrung: die Bohrung wird theoretisch bei jedemmal Einpressen grösser; Material wird verdichtet / abgelöst.

espresso

P.S.: zum Lernen gehören Schmerzen; Erfahrung ist die Summe aller Misserfolge
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Red1600i » Mo 12. Aug 2013, 16:30

Die Schalen kommen tatsächlich unten rein. Das ist richtig.

Dadurch kippt aber die Achse und damit auch das Lenkgetriebe... die Hardyscheibe wird jetzt als Gelenk mißbraucht und wird demnächst Probleme machen. Auch ein Bruch der Lenksäule ist durchaus in Reichweite... alles schon da gewesen. Sie bricht an dem "Gartenzaundraht..."

Als Position hat das Lenkgetriebe eine Nase an der Achse... so leicht verrutscht das nicht.

Trotzdem ist eine Spureinstellung nötig, Tieferlegen bedeutet immer auch Spureinstellung.

Ja, die Gelenke sind mit der Kerbe in Fahrrichtung einzupressen... genaugenommen Kerbe auf Kerbe, auch die Lenker sind markiert. Das wird mehr als oft falsch gemacht.
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Surfin'Bird » Mo 12. Aug 2013, 17:24

Espresso: Nein die Tragarme habe ich nicht mit dem Hammer reingeklopft, man sieht ja auf den Bildern das ich den Achsschenkel vorher ab hatte. Die gingen ganz easy in den Achskörper. Schmierungsmangel hat zumindest bei mir als Besitzer auch nie vorgeherrscht.
Das Spiel war unmittelbar nach dem Einbau noch nicht da, deswegen meine Annahme, dass es schonwieder die Traggelenke sind. (Radlager sind auch passend eingestellt) Vor dem TÜV hatte ich ein ähnliches Spiel und da waren es ja auch die Traggelenke.

Martin: Das die Shims unten reinkommen ist schon logisch, ich informiere mich immer recht ausführlich, bevor ich mich praktisch betätige. Deswegen wusste ich das mit den Kerben (zum Glück) auch. Eine verspannte Lenkung ist nicht gut. Ich werde bei nächster Gelegenheit mal den Tank ausbauen und das Lenkgetriebe neu ausrichten. Eventuell hat das auch davor schon nicht gepasst, wurde ja beim Achstausch damals auch verändert, wer weiß obs richtig gemacht wurde (bzgl. gedachter Linie der Verbindung). Der Rest wird nach Möglichkeit bis zum Winter so bleiben, dann mach ich das ganze nochmal, mit TRW Kugelköpfen.

Ich danke euch für die hilfreichen Tipps!

Grüße,
Marcel
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Red1600i » Mo 12. Aug 2013, 18:42

Du brauchst am Lenkgetriebe nur die beiden Schrauben mit der Haltelasche lösen, den Rest macht das Getriebe von ganz allein mit etwas Hilfe von unten. Es dreht sich dann spannungsfrei selbst aus.

Es ist nicht nötig, irgendwas dafür auszubauen... nur lösen, etwas die Lenkspindel nach oben drücken, wieder anschrauben.

Du wirst dich wundern, wie leicht das Lenkrad nachher wieder geht!
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Re: VVA Einstellung // Nachlaufschalen

Beitragvon Surfin'Bird » Mo 12. Aug 2013, 18:55

Danke, dann versuch ich das mal.
Aber die Lenkung ging leider auch schon vorm Einbau der Caster Shims schwergängig, wird also nicht daran liegen. :(
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